Was einige meiner Leser wissen müssten, ich war eine zeitlang Mitglied in der Berliner KPD. Bis man mich dort regelrecht rausdrängte, da ich zu den „falschen“ Leuten hielt. Im Rahmen dieser Rauswurfwelle kam es zur Gründung der KPD(B) (B = Bolschewiki). Und wie das so bei den Kommunisten ist, nichts ist für die Ewigkeit. Es entstand parallel, gefördert durch die KPD(B) und die Zeitschrift offen-siv (Deren Webseite betreue ich noch heute) die Kommunistische Initiative (KI). Und wie es bei den Kommunisten ist… ach das sagte ich ja schon. Man spaltete sich bei der KI, man spaltete sich bei offen-siv. Ab da ist mir der Überblick verlorengegangen. Interessant ist aber, was ich in der aktuellen Ausgabe der offen-siv (PDF-Datei) gelesen habe, nämlich dass KI und KPD wieder zusammengehen. Momentan nur als Zusammenarbeit, aber immerhin.
Der Wortlaut der Erklärung:
Kommunistische Initiative Deutschland: Enge Zusammenarbeit von KI und KPD
Die Kommunistische Initiative Deutschland gibt bekannt, dass sie zukünftig eng mit der KPD zusammenarbeiten wird. Grundlage dafür ist unsere gemeinsame Weltanschauung, der Marxismus-Leninismus.
Wie die KI steht auch die KPD für die Einheit der Kommunisten auf marxistisch-leninistischer Grundlage. Diese Grundlage umfasst vor allem die Orientierung an dem theoretisch-wissenschaftlichen und praktischen Schaffen von Marx, Engels, Lenin und Stalin, die unser Kompass auf dem Weg zum Sozialismus ist.
KPD und KI verstehen die Sowjetunion als die größte Errungenschaft der revolutionären Arbeiterbewegung, und sie verstehen die DDR als die größte Errungenschaft der deutschen Arbeiterbewegung. Sie stehen zur revolutionären Zerschlagung des bürgerlichen Staates.
KPD und KI sind sich einig: Die Ursache der Konterrevolution von 1989/90 lag im ideologischen Revisionismus, der, offen wahrnehmbar v.a. seit Chruschtschows „Geheimrede“ auf dem XX. Parteitag der KPdSU, mit Gorbatschows endgültigem Verrat am Sozialismus endete. KI und KPD sind sich beide bewusst, dass dies ein widersprüchlicher Prozess war. Die Aufgabe ideologischer und wirtschaftlicher Prinzipien erfolgte schleichend und ist unbestreitbar. Dennoch verfügte in der Sowjetunion und in der DDR weiterhin die jeweilige Gesellschaft über die Produktionsmittel, welche in die sozialistischen Planungen eingebunden waren. Und, natürlich: Es gab sowohl in der DDR als auch in der SU die ganzen Jahrzehnte hindurch viele ehrenhaft tätige Kommunisten. Dementsprechend lehnen wir Charakterisierungen der SU wie auch der DDR als „staatskapitalistisch“ oder „sozialimperialistisch“ ab.
Die Gemeinsamkeiten von KPD und KI sind zahlreich – um nur einige Beispiele zu nennen, einen uns die Bekämpfung des BRD-Imperialismus, die Ablehnung des so genannten „Marktsozialismus“ wie auch die internationale Solidarität mit der KDVR und Syrien oder Cuba. Eventuelle unterschiedliche Einschätzungen werden nach unserem Willen solidarisch geklärt werden.
Für die KI ist es auch ein Gebot der Stunde, die KPD zu unterstützen. Deshalb sind schon mehrere Genossen der KI der KPD beigetreten. Dies sehen wir sehr positiv und wir unterstützen dies!
22. März 2016