Teil 1 findet ihr hier.
Wenn im Folgenden von der AfD die Rede ist, dann ist damit immer der Kreisverband Freising Pfaffenhofen gemeint. Es geht hier nicht um die Gesamtpartei oder den Landesverband Bayern.
Nachdem die AfD ankündigte, mich zum Star ihrer Facebookseite zu machen, von der niemand weiß, wer persönlich dahinter steht, hat sie ihren Worten Taten folgen lassen. Das ganze war auf so vielen Ebenen verrückt und voller Fehler und Unterstellungen, dass man eigentlich nur darüber lachen kann. Gleich drei Facebookeinträge haben sie mir gewidmet. Man könnte denken, sie haben nichts Besseres zu tun, als politisch Andersdenkende öffentlich versuchen zu denunzieren.
Im ersten Beitrag wollten sie mal wieder beweisen, wie clever sie sind, dass sie meinen Realnamen kennen. Das rauszukriegen ist allerdings gar kein Problem. Der steht nämlich für jeden sichtbar im Impressum meines Blogs. Schon immer. Viele meiner Freunde kennen den auch, warum auch nicht? Unter dem Menüpunkt „Warum dieses Blog?“ habe ich dazu auch geschrieben:
„Also habe ich dieses neue Blog unter www.preiselbauer.de eingerichtet und werde es unter dem Namen meines Alter Ego Josef A. Preiselbauer führen. Der Name ist mir vor Jahren mal spontan eingefallen, ich finde er klingt schön bayrisch. Zwischendurch hatte ich ihn mal eine Weile in meinem Roten Blog benutzt. Nun kommt er hier zu Geltung. Anonym bin ich trotzdem nicht, im Impressum kann jeder meinen richtigen Namen lesen. Es ist einfach eine Sache aus Spaß.“
Witzigerweise nennen mich Freunde in München trotzdem nur Preiselbauer oder Josef und ich reagiere auch darauf, als wäre es mein wirklicher Name. Das die AfD mich mit Realnamen anspricht liegt einfach daran, dass sie mich versuchen damit einzuschüchtern. „Hihi, wir kennen Dich, pass nur auf!“ Oder sieht das jemand anders? Wenn ihnen der AfD-Flüsterer das nicht verraten hätte, dann würde es für die AfD keinen Unterschied geben, wenn sie weiter mit dem Preiselbauer diskutieren.
Mit Einschüchterungsversuchen ist die AfD aber nicht die Erste. Die Neonazipartei „Der Dritte Weg“ hat es auch noch versucht, indem sie mir eine Postkarte schickten.
Doch dann blamiert sich die AfD richtig. Sie schreiben „…Homepage, neudeutsch Blog genannt“. Heißt das jetzt, „Homepage“ ist altdeutsch? Also bitte, wo bleibt denn da der biodeutsche Patriotismus? Das heißt doch „Weltnetzseite“! Was ein Blog ist und warum das so heißt, das ist für die AfD sicher Neuland. Dass sie mich einen „angeblichen Menschenfreund“ nennen, nun gut, abgewunken. Dass sie mir vorwerfen zu denunzieren… Merkte was? Was macht die AfD denn gerade?
Aber es geht noch peinlicher für die AfD! Da schreiben sie doch tatsächlich von einem „elementaren Menschenrecht, nämlich das Recht am eigenen Bild“. Dass sich die AfD mit Menschenrechten nicht so auskennt, das überrascht sicherlich nicht. Eines ist aber Fakt, das so genannte Recht am eigenen Bild beruhtauf einem bundesdeutschen Gesetz, mit Menschenrechten hat das gar nichts zu tun. Vielleicht sollte sich die AfD mal mit dem „Gesetz betreffend das Urheberrecht an Werken der bildenden Künste und der Photographie“ beschäftigen, kurz auch Kunsturheberrechtsgesetz genannt. Dort findet man nämlich unter §23 folgendes:
(1) Ohne die nach § 22 erforderliche Einwilligung dürfen verbreitet und zur Schau gestellt werden:
1.
Bildnisse aus dem Bereiche der Zeitgeschichte;
2.
Bilder, auf denen die Personen nur als Beiwerk neben einer Landschaft oder sonstigen Örtlichkeit erscheinen;
3.
Bilder von Versammlungen, Aufzügen und ähnlichen Vorgängen, an denen die dargestellten Personen teilgenommen haben;
Im Falle der angeblichen Denunziation ist auf dem Foto nämlich eine angemeldete Demonstration der NPD in Freising zu sehen. Und damit greift schon mal Punkt 3: „Bilder von Versammlungen…“. Außerdem dürfte das auch unter Punkt 1 fallen: „Bildnisse aus dem Bereich Zeitgeschichte.“ Also alles in Ordnung.
Was ich aus meiner eigentlichen Heimat, der DDR, oder wie die AfD schreibt, „dem SED Unrechtsstaat DDR“, nicht kenne, sind Neonazis, die öffentlich auf der Straße demonstrieren dürfen. Aber dafür haben wir ja jetzt eine Demokratie, die auch der AfD eine Meinungsäußerung erlaubt, genauso wie mir, und natürlich mir auch erlaubt, die Meinung der AfD zu kritisieren oder einfach falsch zu finden und das sagen zu können. Womit die AfD offensichtlich große Probleme hat, wenn ich mir anschaue, wie sie auf meine Kommentare auf ihrer Facebookseite reagieren.
Damit komme ich zum zweiten Teil der AfD-Intifada gegen mich.
Ich bin also ein „strammer Kommunist“, der auf „homosexuellen Gutmensch“ macht. Ok, Kommunist stimmt. Gutmensch stimmt auch, im Gegensatz zu den Schlechtmenschen von der AfD. Aber homosexuell ist dann doch falsch geraten. Ich setze mich für die Rechte Homosexueller ein, selbstverständlich! Liebt doch, wen ihr wollt, wenn ihr wollt. Ich bin aber selber nicht homosexuell. Für die homophobe AfD offensichtlich ein Problem, dass sie gerade das ansprechen.
Dann nennen sie mich einen „Humanist, der einen Massenmörder verehrt.“ Ob ich Stalin verehre? Nein, ich verehre grundsätzlich niemanden. Ich beschäftige mich mit dem Thema. Und das deutlich intensiver, als die AfD, die dazu Wikipedia konsultieren muss. Allerdings im Gegensatz zu vielen Genossinnen und Genossen aus dem kommunistischen Lager sehe ich Stalin durchaus kritischer. Aber das ist ein Thema, das würde hier zu weit führen. Was die AfD nicht wusste, ist, dass ich die Seite www.stalinwerke.de betreibe.
Das kam dann wohl doch überraschend. Die AfD weiß aber auch nicht, was ich sonst noch so für Webseiten betreibe, geheim ist davon nichts.
Dann folgen noch drei Links.
Ja, mein altes Blog. Kann und darf man immer noch lesen und so soll das auch bleiben. Da steckt viel Arbeit drinne. Deshalb habe ich es auch in meinem neuen Blog meherfach verlinkt. Unter Anderem unter dem Menüpunkt „Warum dieses Blog“ und im
www.preiselbauer.de/impressum/
welches man wohl nach langen Suchen bei der AfD gefunden hat.
Besonders schön ist der Link, den die AfD noch präsentiert:
http://de.alt.folklore.ddr.narkive.com/iKV0bL5X/stalinwerke
Hach ja, das waren damals noch Zeiten, als wir uns im Usenet die Köpfe heiß diskutiert haben. In dem Fall da geht es um die Frage, wieviele Bände der Stalinwerke in der DDR veröffentlich wurden. Da hat die AfD ja was gefunden! Tolle Recherche. Und mehr geht nicht?
Und damit kommen wir zum dritten Teil der AfD-Aufklärungsorgie über mißliebige politische Gegner.
Meine Posts, die AfD meint sicher meine Kommentare, erzeugen also bei einigen schallendes Gelächter und bei anderen blanke Wut. Damit kann ich leben. Ich erwarte von politischen Gegnern eher keine Zustimmung. Das dann allerdings gefordert wird, mich zu sperren, das sagt viel über die Filterblase aus, in der viele der besorgten Bürger leben möchten. Andere Meinungen sind da nicht gerne gesehen. Und sich damit auseinandersetzen? Da wird dann doch lieber beleidigt. Aber wie die AfD richtigerweise festgestellt hat, habe ich in den Diskussionen niemanden beleidigt. Im Gegenteil, ich habe sachlich argumentativ meine Gedanken geäußert. Na ja, meistens zumindest, manche Leute geben halt echt solche Steilvorlagen, das man sich nur noch lustig darüber machen kann. Nicht war „Frau Weigelt“? (Insiderwitz!)
Dann unterliegt die AfD aber einem großen Irrtum. Weder bin ich noch war ich jemals Mitglied der Linkspartei. Dass ich mal auf der offenen Liste zur Stadtrats- und Kreistagswahl stand, bedeutet nicht, dass ich da Mitglied sein muss. Die AfD, die selber zu Wahlen antritt, sollte eigentlich wissen, dass es so etwas wie offene Listen gibt. Die AfD verbreitet hier also eine Lüge!
Das soll es soweit gewesen sein. Als Fazit kann man sagen, die AfD hat sich mit dieser Aktion ordentlich blamiert. Demokratischer Diskurs scheint ihr fremd zu sein. Politische Gegner werden lieber diffamiert, anstatt auf ihre Argumente einzugehen. Mir ist kein Fall bekannt, in dem eine Partei in Deutschland schon mal so eine Aktion gestartet hat. Aber die AfD ist halt anders. Und liefert damit einen weiteren Grund, absolut unwählbar zu sein.
PS: Wir wissen, welche Person an dieser Aktion maßgeblich beteiligt gewesen ist. Er hat sich bereits mehrfach verraten. Diese Person kommt aus Moosburg, war früher mal in der CSU und ist erst seit kurzer Zeit AfD-Mitglied. Fällt ansonsten vor allem durch fremdenfeindliche, antisemitische und verschwörungstheoretische Beiträge bei Facebook auf. Zur AfD kann ich da nur sagen, den habt ihr verdient.
Kommentare