Ja, es war grausam, was da in Moosburg passierte. Die Schäfflerhalle brannte lichterloh, der Viehmarktplatz lag in Trümmern…
Aber von Anfang an.
Am 5. Februar Abends hat die AfD ihren Wahlkampfauftakt in Moosburg abgehalten. Zum demokratischen Gegenprotest riefen alle anderen Parteien auf, sogar die CSU. So sah es schon Tage vorher an den Wahlplakatwänden in Moosburg schön bunt aus.
Vor der Schäfflerhalle, auf dem Viehmarktplatz, versammelten sich über 400 antifaschistische Menschen, um gegen die Veranstaltung zu protestieren. Ein breites Bündnis feierte bei Musik und Reden. Rednerinnen und Redner erinnerten an die Zeit des Faschismus, vor allem in Moosburg. Sie berichteten, wie sie online beschimpft wurden, weil sie sich klar für eine demokratische, offene und bunte Gesellschaft einsetzen.
Ich war an dem Abend als Journalist unterwegs, um hier zu berichten, und somit auch in der Halle. Als der Moosburger Bürgermeisterkandidat Gerhard-Michael Welter mich erkannte, kam er irgendwann mit einem Ordner zum Pressetisch gerauscht und zeigte hektisch auf mich. Da ich mir allerdings mit Presseausweis ausweisen konnte, war sofort wieder Ruhe.
In der Halle selber feierte sich die AfD. Anwesend waren auch diverse ranghöhere AfD-Mitglieder aus München und Umgebung, sowie mindestens eine ehemalige Aktivistin von Pegida.
Johannes Huber, der (bzw. sein Team) bei Facebook immer wieder durch Verbreitung von Fake News auffällt und kritische Kommentare löschen lässt, stellte die Kandidat*innen für den Kreistag und einige Städte vor.
Der erste Redner war MdB Gottfried Curio, der eine halbe Stunde über Identität und Deutschsein redete. Danach folgten zwei weitere Reden von Kandidaten, zuletzt sprach der Bürgermeisterkandidat für Moosburg, Gerhard-Michael Welter („Bekannt aus Funk und Fernseher“). Über Welter wurde schon mehrmals auf AfD Freising Watch berichtet. Er beschwerte sich, dass in Moosburg nur zwei Parteien antreten, nämlich die AfD und die BSE. BSE wie „Bundessozialistische Einheitspartei“.
Am Ende sangen noch alle schön die Bayern- und die Nationalhymne, dann war es vorbei.
Und was war nun mit der Antifa, die für Ausschreitungen sorgte? Das gab es natürlich nicht. Das Fest der Antifaschist*innen vor der Halle ging friedlich zu Ende. Oder wie man es bei der AfD formuliert:
Im Folgenden noch ein paar Bilder von der Veranstaltung.